Skabies: Permethrin wirkt kaum noch

Die Standardbehandlung der Krätze ist Permethrin. Doch ist davon auszugehen, dass das Medikament immer weniger effektiv ist noch in der Zukunft sein wird. Grund hierfür sind Mutationen der Skabiesmilbe, die zur Resistenzentwicklung geführt haben.

Muationen an Skabiesmilben und Folgen für die Therapie

Weshalb sind die Milben resistent?

Bei Anthropoden kommt es regelmäßig zu einer Mutation an spannungsabhängigen Natriumkanälen, was zu Resistenzen führen kann. Bisher ging man nicht davon aus, dass dies auch auf die Skabies verursachenden Milben zutrifft. Bei diesen Krankheitserregern führt die Veränderung an den Kanälen zu einem Austausch von Methionin mit Leucin, was eine knockdown resistance hervorrufen kann. Daraus resultiert dann in vielen Fällen eine Resistenz gegen Permethrin – also das Medikament, das häufig zur Behandlung der Hautkrankheit zum Einsatz kommt. 

Was bedeuten die Mutationen für die Praxis?

Sind Skabieserreger von der Mutation betroffen, kann eine Behandlung mit Permethrin unter Umständen weniger effektiv sein oder erfolglos bleiben. In der Studienpopulation war dies für einen Großteil der Erkrankten der Fall. Nur etwa 15 % der Patientinnen und Patienten konnten mit Permethrin alleine eine Remission erreichen – und auch das oftmals erst nach einer überdurchschnittlich langen Therapie.

Das bedeutet jedoch nicht, dass die Erkrankung nicht behandelbar ist. Es ist eher davon auszugehen, dass eine Monotherapie nicht mehr in der Mehrheit der Fälle auch zum Behandlungserfolg führt, sondern das verschiedene Arzneimittel gleichzeitig eingesetzt werden sollten: Für über 60% der Studienteilnehmer war eine Kombination aus Permethrin und Ivermectin erfolgreich.

Mutierte Krätzemilben: Was gilt es für die Praxis zu beachten?

Bei der Behandlung der Skabies kann eine Kombinationstherapie oder eine verlängerte Permethringabe Sinn machen. In immer mehr Fällen ist mit einer Resistenz gegen die bisher übliche Dosierung von Permethrin zu rechnen. Nicht alle Patientinnen und Patienten erreichen mit der Arznei den gewünschten Behandlungserfolg. Wie bei vielen anderen Anthropoden ist auch die Krätze auslösende Milbe von Mutationen betroffen, die zu Resistenzen führen kann. Eine Ausbreitung der mutierten Krankheitserreger ist in der Zukunft zu erwarten. Diese Erkenntnisse sollten daher in die Therapieplanung mit einbezogen werden.
 

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