- Mayer CE et al. Survival after cessation of immunotherapies in melanoma: A systematic review and meta-analysis. J Eur Acad Dermatol Venereol. 2025; 00: 1–14.
In die Untersuchung wurden 20 Studien mit insgesamt 1.832 Melanompatienten im Stadium III oder IV aufgenommen, die über Ergebnisse nach Absetzen der ICI berichteten. Endpunkte waren das progressionsfreie Überleben (PFS) und das Gesamtüberleben (OS) nach 1 Jahr, 1–2 Jahren und > 2 Jahren Behandlungsdauer.
Die gepoolten 1- und 3-Jahres-PFS-Raten nach Therapieabbruch betrugen 86 % bzw. 71 %. Die 1- und 3-Jahres-OS-Raten lagen mit 96 % bzw. 86 % noch höher. Außerdem machten die Forscher die Beobachtung, dass
Konkret betrug die 1-Jahres-PFS-Rate bei Patienten, die weniger als 1 Jahr behandelt wurden, 82 % und stieg nach 1–2 Jahren Behandlung auf 91 %, nach mehr als 2 Jahren Behandlung auf 95 %. Die 1-Jahres-PFS-Rate lag nach elektivem Abbruch der Behandlung bei 91 %, verglichen mit 79 % nach Abbruch aufgrund von Toxizitäten. Schließlich hatten Patienten, die eine CR erreichten, mit 94 % eine signifikant höhere 1-Jahres-PFS-Rate nach der Behandlung als Patienten mit einer PR (79 %) oder SD (66 %).
Die Autoren betonen die anhaltend hohen PFS- und OS-Raten bis zu drei Jahre nach Beendigung der ICI-Therapie. Dies spreche dafür, dass eine zeitliche Limitierung der Behandlung grundsätzlich gerechtfertigt sei, zumal ein großer Teil der Patienten, die nach Absetzen der Behandlung einen Rückfall erleiden, auch auf eine erneute Behandlung mit ICI ansprechen.
Während das Auftreten von Nebenwirkungen und das Ansprechen auf die Behandlung kaum zu beeinflussen sind, lässt sich die Dauer der Behandlung gezielt steuern. Laut den Autoren könne eine Beendigung der Therapie nach einem Jahr in Betracht gezogen werden, ideal sei jedoch eine Behandlungsdauer von mindestens 2 Jahren. Wichtig dabei seien regelmäßige radiologische Untersuchungen innerhalb der ersten 3 Jahre nach Beendigung der Behandlung, um ein Rezidiv frühzeitig zu erkennen.