Social Media: das Tor zur Seele von Dermatosen-Patienten?

Viele Patienten teilen Schwierigkeiten und andere krankheitsbezogene Elemente auf Social-Media-Kanälen. Diese Daten könne man sich zunutze machen, so eine aktuelle Studie.

Dermatosen als Problematik bei Social Media

Wie wurde die Studie durchgeführt?

Bei dem Thema Social Media stellt sich die nicht ganz uninteressante Frage, wie die Autoren die Studie (DOI: 10.1111/jdv.19781) durchgeführt haben. Schließlich gibt es jeden Tag Millionen von Posts auf den unterschiedlichsten sozialen Kanälen. Beiträge zu den inkludierten Dermatosen – atopische Dermatitis, Psoriasis, Akne, Rosacea und Vitiligo – herauszufiltern scheint ein Ding der Unmöglichkeit.

Die Forscher nutzten daher ein speziell entwickeltes Computerprogramm, welches zunächst mehr als 16.000 User identifizierte, die in die Studie eingeschlossen wurden. Ein spezifisches Grid (leistungsfähiger Computer-Cluster) übernahm dann die Suche nach Posts über Schwierigkeiten, mit denen Betroffene zu kämpfen haben. So wurden über 20.000 Social-Media-Beiträge ausgewertet.

Was bewegt Erkrankte?

Wie bei den eingeschlossenen Erkrankungen zu erwarten ist, beschäftigt Patientinnen und Patienten vor allem die Auswirkungen der Dermatose auf ihr Äußeres und somit für viele auch für ihr Selbstbild und ihren Selbstwert hat. Die Blicke Anderer, die sie durch ihre Haut auf sich ziehen, sind ebenfalls unter den Top-3-Themen. 

Doch neben den Äußerlichkeiten gibt es auch viele Beiträge oder Posts zu verschiedenen Therapieoptionen. Dies sind meist generalisierte Diskussionen im Sinne von verfügbaren Arzneien oder auch Hausmitteln. 

Welche Schwierigkeiten gehen mit den Dermatosen einher?

Die Themen, die Betroffene als Schwierigkeiten erleben, sind ähnlich denen, mit denen sie sich in generellen Diskussionen befassen. Die Angst vor oder das Management von bestehenden Symptomen ist hier das Thema Nummer 1. Auch das veränderte Selbstbild, einhergehend mit einem herabgesetzten Selbstwertgefühl wird von vielen als schwierig bewertet.

Was jedoch besonders interessant ist, und von behandelnden Ärzten nicht außer Acht gelassen werden sollte, ist der dritte Schwerpunkt hier: mentale Gesundheit und die Auswirkungen der Erkrankung und Therapie auf die Stimmung. Dies scheint für Betroffene ein großes Thema zu sein, das im klinischen Alltag auf jeden Fall im Auge behalten werden sollte. 

Social Media als Lückenfüller

Social Media bietet eine Vielzahl an Informationen und Real-World-Daten. Die vorliegende Studie hat gezeigt, dass so gegebenenfalls Lücken in der Diagnostik und Behandlung verschiedener chronischer Krankheiten zutage treten können. Ob die Ergebnisse bezüglich der hier analysierten Dermatosen vollkommen neu und überraschend sind, sei dabei dahingestellt.
 

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