Demenzrisiko: höher bei Prädiabetes?

In den allermeisten Fällen entwickelt sich aus einem Prädiabetes die Volldiagnose eines Typ-2-Diabetes. Daher stellt sich für viele Betroffene und Mediziner die Frage, welche Auswirkungen hat die Zuckerstoffwechselstörung auf die Entwicklung einer Demenz?

Demenzrisiko bei Prädiabetes

Prädiabetes: problematisch für Körper und Seele

Immer mehr Erwachsene – und auch Jugendliche – leiden an Prädiabetes. Und viele von ihnen wissen es nicht mal. Eine unausgeglichene Ernährung und wenig Bewegung tragen ihren Teil zur Entwicklung der Zuckerstoffwechselstörung bei. In vielen Fällen entwickelt sich aus dem Prädiabetes ein manifester Typ-2-Diabetes. Das trifft insbesondere für die Betroffenen zu, die sich ihrer Erkrankung nicht bewusst sind oder die keine Lebensstiländerung vornehmen. Körperliche und geistige Symptome wie Adipositas, Organschäden oder Depressionen können – neben einem Vollbild des Diabetes – die Folge sein. Immer öfter wird auch diskutiert, ob ein Prädiabetes das Demenzrisiko erhöht. 

Prädiabetes oder Diabetes – wer ist für die Demenz verantwortlich?

Dabei stellt sich häufig auch die Frage – ähnlich wie bei der Frage wer zuerst da war, Huhn oder Ei – ob ein Prädiabetes an sich bereits ein Risikofaktor für eine spätere Demenzerkrankung ist, oder ob die Tatsache, dass sich nicht selten ein manifester Diabetes an die Vorstufe anschließt, für die Entwicklung verantwortlich ist. Dieser Frage sind die Autoren einer aktuellen Studie nun nachgegangen. 

Wieso sind die Ergebnisse mit Vorsicht zu genießen?

Hierzu analysierten sie die Daten von über 11.500 Menschen, die zu Beginn der Studie noch keinen Diabetes hatten. Im Verlauf zeigte sich, dass ein Prädiabetes mit einem signifikant höheren Demenzrisiko einherging.

Aber die Studienautoren machen deutlich, dass diese Ergebnisse relativiert werden müssen. Die erhöhte Inzidenz der Demenzerkrankung bei Prädiabetikern lässt sich dadurch erklären, dass in den meisten Fällen der Prädiabetes in einen manifesten Diabetes übergeht. Und – wenig überraschend – je länger die Stoffwechselstörung besteht, desto größer wird das Demenzrisiko. 

Fazit für die Praxis

Ein Prädiabetes kann eindeutig mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer Demenz in Verbindung gebracht werden. Doch die aktuelle Studie stellt klar, dass dies durch die Entstehung eines manifesten Typ-2-Diabetes zu erklären ist. Problematisch scheint vielmehr die hohe Dunkelziffer an Prädiabetikern zu sein. Je länger die Stoffwechselstörung besteht, desto größer ist das Demenzrisiko im Verlauf. 
 

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