Die gute Nachricht: Uganda meistert die Herausforderung AIDS

In Uganda ist die AIDS-bedingte Mortalität rasant gesunken. HIV-Schnelltests und mehr Screening-Möglichkeiten sind nur einige Maßnahmen, die dem Entwicklungsland helfen.

Versorgungspaket erfolgreich umgesetzt

HIV in Uganda: Es tut sich was

Das HI-Virus ist eine ernstzunehmende Gesundheitsbedrohung in Uganda. Die Prävalenz von HIV in der adulten Bevölkerung beträgt hier 5,5%, wobei sich 40% der Infizierten in einem fortgeschrittenen Stadium der Krankheit befinden (AHD, advanced HIV disease, Definition: CD4-Zellzahl < 200/mm3). Trotz diesen hohen Fallzahlen gibt es auch Positives zu berichten. In den letzten 10 Jahren hat sich der Zugang zu antiretroviralen Therapeutika in dem Entwicklungsland deutlich gebessert, sodass AIDS-bedingte Sterbefälle um mehr als 50% abnahmen. Eine weitere Reduktion der Mortalität kann durch das seit 2020 implementierte AHD- Versorgungspaket erreicht werden, das zum Ziel hat, die optimale Betreuung der Erkrankten sicherzustellen. Dies soll laut Dr. med. Proscovia Namuwenge (Zentrum für Operationsforschung in Afrika,  Uganda) durch folgende Schritte gewährleistet werden:

AHD-Versorgungspaket: erste Erfolge

Die genannten Anstrengungen führten bereits nach kurzer Zeit zur signifikant besseren Versorgung der Erkrankten: Die Verfügbarkeit der CD4-Zellzahl-Schnelltests wurde signifikant ausgeweitet, die eine rasche Identifizierung von AHD gewährleisten und in medizinischen Zentren der Basisversorgung durchgeführt werden können. Zudem stehen nun Screening-Optionen für Tuberkulose und Kryptokokken-Meningitis, die beide mit AHD assoziiert sind, an vielen Kliniken zur Verfügung. Des Weiteren ist nun auch erstmals eine leitliniengerechte Behandlung der Kryptokokken-Meningitis möglich.

Fazit

Durch eine strikte Implementierung des WHO- Versorgungspakets und gutes Organisationsvermögen wurde eine signifikant bessere Betreuung der an AHD erkrankten Personen erreicht. Wie Dr. Namuwenge betonte, sei es damit aber nicht getan. Um den Erfolg langfristig aufrechtzuerhalten, seien zahlreiche Aspekte zu beachten. Hierunter zählen u. a. eine dauerhafte Optimierung der Arzneimittelversorgung, die möglichst hohe Auslastung der Kapazitäten (Personalschulung, Wartung von Testgeräten) und das kontinuierliche Kontrollieren und Evaluieren des gesamten Prozesses.
 

Weitere Beiträge finden Sie auf unserer Kongress-Seite zur AIDS 2022.

Über Neuigkeiten zu HIV und anderen Infektionskrankheiten sprachen auch die Referenten beim STI-Kongress 2022. Hier finden Sie die Berichterstattung zum STI-Kongress 2022.
 

Quelle:
Namuwenge, Proscovia. Dr. med., Zentrum für Operationsforschung in Afrika, Uganda. Vortrag: Experiences, challenges, and reflections, implementing the AHD package of care in resource limited settings. Sitzung: The Road to Zero: successes, learnings, and the work ahead to end advanced HIV disease-related mortality, AIDS Kongress 2022, Vancover, 29.07.2022.