Covid-Impfung bei autoimmunkranken Kindern wirksam und sicher

Kinder mit Autoimmunerkankungen sind besonders gefährdet und anfällig für schwere Infektionen. Ob auch sie von einer Impfung gegen Covid-19 profitieren, war lange Zeit unklar und wird noch immer kontrovers diskutiert. Eine Studie gibt nun grünes Licht.

Aufbau der Studie zur COVID-19-Impfung bei Kindern

Eingeschlossen wurden 190 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 6 bis 21 Jahren, darunter 71 Prozent Mädchen und Frauen. Die meisten (55 Prozent) litten an einer juvenilen idiopathischen Arthritis oder rheumatoider Arthritis, andere an einem Lupus erythematodes oder Morbus Crohn. Insgesamt 78 Prozent wurden immunmodulierend behandelt.

Keine schweren Impf-Reaktionen bei Autoimmunerkrankung

Alle erhielten drei Impfungen (die meisten mit BioNTech oder Moderna) und wurden nach jeder Dosis zu möglichen Nebenwirkungen befragt. 65 Prozent gaben mindestens eine Nebenwirkung an, meist nach der zweiten und dritten Impfung. 

Am häufigsten traten lokale Schmerzen an der Einstichstelle auf (59 Prozent), gefolgt von Müdigkeit (54 Prozent) und Kopfschmerzen (39 Prozent). Schwere Nebenwirkungen wie Anaphylaxie oder eine Myokarditis blieben aus.

Weniger Nebenwirkungen unter Kortison

Dabei hatte die Grunderkrankung keinen Einfluss auf die Nebenwirkungsrate, genauso wenig wie die immunmodulierende Therapie. Mit einer Ausnahme: Kortikosteroide. Die Einnahme ging mit einer geringeren Zahl an Nebenwirkungen einher.

Daneben interessierten sich die Studienautoren auch für den Verlauf der Autoimmunerkrankung. Auch hier konnte Entwarnung gegeben werden: Nur bei drei Personen kam es nach der Impfung zu einem Krankheitsschub, wobei die Krankheitsaktivität bei zwei von ihnen schon vor der Impfung hoch war.

Guter Schutz durch hohe Titer

Bleibt schließlich die Frage nach dem Anschlagen der Impfung. Dazu wurden die Antikörper-Titer gegen das Spike-Protein von SARS-CoV-2 bestimmt. Einen hohen Titer von ≥250 U/ml wiesen alle Probanden auf, die nicht immunmodulierend behandelt wurden, ebenso wie 85 Prozent derer, die medikamentös eingestellt waren. 13 Prozent von ihnen hatten niedrigere Antikörper-Titer <200 U/ml. Lediglich drei der Kinder und Jugendlichen bauten keinen ausreichenden Titer auf. Alle drei wurden mit Rituximab behandelt.

Ein Manko der Studie: Die Zahl der eingeschlossenen Probanden war recht klein. Mögliche seltene und schwere Nebenwirkungen konnten damit nicht erfasst werden.

Gibt es eine Impf-Empfehlung?

Eine Covid-19-Impfung scheint auch für Minderjährige, die unter einer Autoimmunerkrankung leiden, effektiv und sicher zu sein. Weder war die Nebenwirkungsrate erhöht noch wurde die Grunderkrankung durch die Impfung nennenswert beeinflusst. Eine immunmodulierende Therapie kann den Impferfolg jedoch schmälern.
 

Quellen: