Lungenkrebs: immer besser vorhersagbar

Lungenkarzinome sind für die meisten krebsbedingten Todesfälle verantwortlich. Ein Forscherteam aus Großbritannien hat ein Screening-Modell entwickelt, dass das Lungenkrebsrisiko für britische Patienten vorhersagen kann.

Prädiktives Modell in Großbritannien

Lungenkrebs: ein Problem weltweit

Lungenkrebs ist und bleibt eine der zwei häufigsten Krebsarten weltweit. Sowohl in den Entwicklungsländern als auch in Europa und Nordamerika gibt es viele Betroffene. Die Tumoren sind darüber hinaus für die meisten krebsbedingten Todesfälle verantwortlich. Eine Früherkennung ist daher wichtig – nur so kann die Chance auf Heilung maximiert werden. 

Die Daten haben immer mehr Regierungen und Gesundheitssysteme veranlasst, Screeningverfahren für Menschen mit hohem Bronchialkarzinomrisiko zu empfehlen. So auch in Großbritannien, wo dies seit 2022 der Fall ist. In dem Zusammenhang wurden Experten beauftragt, ein Modell zu entwickeln, das entsprechende Betroffene identifiziert und so unnötige CTs vermeidet. 

Ein prädiktives Modell – warum nur für die britische Bevölkerung?

So wurde das prädiktive Modell CanPredict (lung) entwickelt. Es wurde an über 19 Millionen Briten, die im National Health Service (NHS) hausärztlich versorgt werden, validiert und besteht aus statistischen Berechnungen, die das individuelle Lungenkrebsrisiko vorhersagen können. 

Aktuell ist dieses spezifische Modell jedoch nur auf die britische Bevölkerung anwendbar. Das liegt am Design des Gesundheitsmodells auf der Insel sowie den dadurch verfügbaren Daten für große Bevölkerungsmengen. Durch das zentralisierte System sind große Mengen an detaillierten Informationen verfügbar. Ähnliche Modelle sind jedoch auch für andere Länder denkbar. 

Wie gut ist die Vorhersagekraft?

Das neu entwickelte Modell wurde mit bereits bestehenden Scores oder Risikostratifizierungsmodellen verglichen – anhand derselben vorliegenden NHS-Daten. Das Ergebnis: für jeden Menschen im britischen Gesundheitssystem kann CanPredict (lung) das individuelle Lungenkrebsrisiko vorhersagen. Dies ist jedoch nur möglich, wenn bereits Daten vorliegen, wie sie beispielsweise bei Hausarztbesuchen erhoben werden. 

Modell wäre auch auf andere Länder übertragbar

Obwohl das Modell für das britische Gesundheitssystem entwickelt wurde, zeigt die Studie dennoch, dass entsprechende Berechnungen das individuelle Risiko sicher vorhersagen können – sofern entsprechende Daten vorliegen. Da das Modell auf verschiedenen statistischen Berechnungen beruht, ist die entsprechende Sammlung von Informationen wichtig. Ähnliche Risikostratifizierungsoptionen sind auch für andere Länder und andere Populationen denkbar, sodass die Lungenkrebsfrüherkennung einfacher und effizienter werden kann. 
 

Quellen: