- Yodkhunnatham N et al. Natural History of subcentimeter pulmonary nodules in clinical stage I seminoma patients. Urol Oncol 2025; 43(4): 272.e11-272.e15.
Für ihre retrospektive Analyse werteten die US-Forscher Krankenakten von 79 Seminom-Patienten aus, die zwischen 2003 und 2023 an der University of California San Diego Health behandelt wurden, die Nachbeobachtungszeit betrug 40 Monate. Primärer Endpunkt war die Inzidenz kleiner Lungenrundherde (Röntgen- oder CT-Befunde mit einer Größe < 1 cm); sekundäre Endpunkte waren mögliche Risikofaktoren sowie die Rezidivrate.
Bei mehr als einem Viertel der Patienten (26,6 %) wurden zum Zeitpunkt der Seminomdiagnose Lungenrundherde festgestellt, wobei es keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen Patienten mit Seminom im Stadium IA und IB gab. Auch andere Faktoren wie demografische Merkmale, , Tumormarker und verschiedene pathologische Parameter hatten keinen Einfluss auf die Häufigkeit der Befunde.
Weitere Ergebnisse im Überblick:
Trotz der niedrigen Fallzahl und des monozentrischen Settings geben die Forscher Entwarnung. Obwohl die Inzidenz kleiner Lungenrundherde bei Seminom-Patienten im Stadium I hoch sei, seien sie klinisch vermutlich kaum von Belang. Auch in der Allgemeinbevölkerung seien zufällige Lungenbefunde im CT-Thorax nicht selten, die meisten davon gutartig. Dass es beim Auftreten von Lungenrundherden keinen Unterschied zwischen Seminomen im Stadium IA und IB gab, könne zudem darauf hindeuten, dass die Befunde unabhängig von der Erkrankung und nicht mit einem Progress assoziiert sind.
Die Studienautoren plädieren dafür, die betroffenen Patienten über den Befund aufzuklären und zu beruhigen. Eine engmaschige Verlaufskontrolle wird empfohlen, weiterführende Diagnostik oder Therapie ist in der Regel nicht erforderlich. Auf die geplante Behandlung sollten die Befunde der keinen Einfluss haben.