Wie informieren sich Frauen über Verhütungsmittel?

Internet und Social Media werden als Ratgeber immer wichtiger – auch in Sachen Verhütung. Gerade deshalb kommt Frauenärztinnen und Frauenärzten eine wichtige Rolle als Korrektiv zu.

Das Internet ist in gynäkologischer Hinsicht ambivalent – es kann dem Arzt viel Mühe bereiten, aber auch einiges an Kommunikationsarbeit abnehmen. In beiden Fällen liegt es am Inhalt und an der Qualität von Informationen, die Patientinnen im World Wide Web finden können, wenn sie danach suchen. Und sie suchen danach, wie im Praxisalltag deutlich zu spüren ist.

FORSA-Umfrage: rund 1.500 Frauen im Alter von 18–40 Jahren befragt

Natürlich gibt es auch einschlägige Untersuchungen zum Informationsverhalten von Frauen im Kontext von Verhütungsfragen. Dazu zählt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts FORSA, die 2017 von Aristo Pharma initiiert wurde.1

1.502 Frauen im Alter von 18–40 Jahren nahmen daran teil und wurden zum Thema Verhütung befragt. Im Folgenden wird eine Auswahl der Ergebnisse aufgelistet, die in der FORSA-Analyse noch weiter nach Kriterien wie Alter, Bildung, Partnerschaft, Kinderwunsch etc. differenziert wurden.

Gerade aus den letzten Punkten wird deutlich, wo Beratungsbedarf und mitunter Aufklärungs- bis Überzeugungsmühen auf Ärzteseite warten. Nicht jeder Ergebniswert ist dabei auf die Goldwaage zu legen. Die erkennbaren Trends sind aber schon geeignet, das ärztliche Bewusstsein für wichtige Punkte zu schärfen, auf die es in der Kontrazeptionsberatung ankommt.

Herausforderungen für die Konzeptionsberatung

Das Thema ist einerseits emotional besetzt, andererseits existiert viel Halbwissen unter den Patientinnen und in ihren Peergroups (den Facebook- und Forengruppen auf allen Social-Media-Kanälen), aber auch bei Medienschaffenden und Ärzten aus anderen Fachgebieten. Beschwerden werden zudem oft ohne belegbare Kausalität mit Kontrazeptiva assoziiert.

Die Kompetenz des Frauenarztes wird zwar weitgehend anerkannt und geschätzt. Als Ratgeber dienen aber eben auch noch andere Quellen – und das oft vor dem gynäkologischen Beratungsgespräch. Dabei ist das Internet meist nur ein paar Klicks entfernt und voll mit Informationsangeboten von sehr heterogener Qualität.

BZgA-Studie: Frauenarzt/-ärztin bleibt wichtigste Beratungsinstanz

Allerdings scheint die Bedeutung des Internets als Informationsquelle zur Verhütung nicht weiter zuzunehmen. Die letzte Befragung im Rahmen einer Studienreihe der BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) zum Verhütungsverhalten Erwachsener aus dem Jahr 2023 ergab eine ähnliche Verteilung wie die FORSA-Befragung: 47 % der Frauen zwischen 18 und 49 Jahren informierten sich online, während 73 % die Frauenärztin oder den Frauenarzt als Erstinstanz angaben.2 Auch bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 16 bis 25 Jahren waren die Zahlen mit 43 % (Internet) versus 71% (Frauenarzt/-ärztin) vergleichbar.3

Deutlich verändert hat sich dagegen die Verteilung der genutzten Verhütungsmethoden: Im Jahr 2018 hat das Kondom die Pille überholt und wird aktuell von 53 % der Frauen, bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sogar von 67 % genutzt.

Die Gründe dafür hängen vermutlich mit der Einstellung zur hormonellen Verhütung zusammen. Ein Großteil der Befragten befürchtet negative Auswirkungen der Pille auf Körper und Seele und bezweifelt, dass man sie unbedenklich über Jahre hinweg anwenden kann. Gleichzeitig bleibt die Zuverlässigkeit das wichtigste Kriterium bei der Wahl der Verhütungsmethode3.

Hier herrscht also weiterhin Aufklärungsbedarf. Gerade die differenzierte Abwägung zwischen Sicherheit und potentiellen Risiken einer Verhütungsmethode bedarf fachlicher Expertise und Einordnung.

Mehrere Qualitätsdimensionen entscheiden über den Informationsgewinn

Die fachliche Fundiertheit ist dabei allerdings nur eine von mehreren Qualitätsdimensionen, auf die es ankommt, um die Patientinnen zu erreichen und ihr Basiswissen zu stärken. Auch Sprachstil, Verständlichkeit und Prägnanz der Inhalte spielen eine dabei wichtige Rolle. Zur Aufklärung und „Empowerung“ der Patientinnen, aber auch im Eigeninteresse, gehört mittlerweile ein Stück Informationsberatung zum ärztlichen Betreuungsumfang. Gerade, wenn es um die Pille geht.

Insofern erweist sich die Zusammenstellung geeigneter Quellen für ein ausgewogenes, patientenorientiertes Informationsangebot zu Verhütungsfragen als nützlicher Service. Die verlässlich, ansprechend und praxisrelevant aufbereiteten Webseiten www.meine-pille.de und www.mein-verhütungsring.de von Aristo Pharma sollten auf dieser Liste nicht fehlen.

Referenzen:

  1. Meinungen und Erfahrungen zum Thema Verhütung. Ergebnisse einer Befragung 18- bis 40-jähriger Frauen. forsa Politik- und Sozialforschung GmbH. Berlin, 1. Juni 2017.
  2. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Studie „Verhütungsverhalten Erwachsener 2023“ – Repräsentative BzgA-Wiederholungsbefragung. November 2023. Online unter https://www.bioeg.de/fileadmin/user_upload/PDF/pressemitteilungen/daten_und_fakten/Infoblatt_BZgA-Studiendaten_Verh%C3%BCtungsverhalten_2023.pdf [letzter Aufruf 30. Juli 2025].
  3. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Studie „Verhütungsverhalten Erwachsener und Jugendlicher 2024“ – Repräsentative BZgA-Befragung – Fokus Jugend. November 2024. Online unter https://www.bioeg.de/fileadmin/user_upload/Infoblatt_Studie_Verh%C3%BCtungsverhalten_2024-20241115_FINAL.pdf [letzter Aufruf 30. Juli 2025].