Intensivmediziner fordern sofortigen Lockdown

Deutschlands Intensivmediziner fordern einen harten Lockdown von zwei bis drei Wochen. Die Lage in den Kliniken sei zutiefst besorgniserregend, sagte der Präsident der DIVI. Es gebe einen dramatischen Anstieg von Covid-19-Patienten. Ihr Alter liege nun meist zwischen 40 und 70 Jahren.

Covid-19-PatientInnen nun zwischen 40 und 70 Jahren

Deutschlands Intensivmediziner haben einen harten und umgehenden Lockdown von zwei bis drei Wochen gefordert. Die Lage in den Kliniken sei zutiefst besorgniserregend, sagte Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin. "Es brennt. Die Lage ist sehr dramatisch. Jeder Tag zählt." Es gebe einen ungebremsten und dramatischen Anstieg von Covid-PatientInnen. Ihr Alter liege nun zumeist zwischen 40 und 70. Bei den unter 50-Jährigen sterbe jeder fünfte Intensivpatient, bei den Älteren im Schnitt jeder zweite, sagte Marx.

Wenn nicht umgehend Maßnahmen ergriffen würden, wachse die dritte Pandemiewelle über die zweite hinaus, mahnte Marx. Bereits Ende April rechnet die Divi bundesweit mit mehr als 5000 Covid-Patienten. "Die Kliniken gehen in einen katastrophenähnlichen Zustand", sagte Christian Karagiannidis, wissenschaftlicher Leiter des DIVI-Intensivregisters. 500 Kliniken in Deutschland könnten bereits jetzt schon keine Covid-Patienten mehr aufnehmen.

Beim Impfen sei die Bundesrepublik auf der Zielgeraden, sagte Marx. Deutschland dürfe aber nicht auf den letzten Metern Menschen gefährden - kurz bevor sie durch eine Impfung geschützt werden könnten, sagte Marx. "Wir brauchen aber mehr Zeit fürs Impfen."