Kompromiss zur Krankenkassen-Reform durch AOK Baden-Württemberg

Die Diskussion über den möglichen Umbau der Krankenkassen sorgen für Widerstand im Südwesten - in der Politik und bei den Kassen selber. Die AOK macht nun einen Alternativvorschlag.

Die Diskussion über den möglichen Umbau der Krankenkassen sorgen für Widerstand im Südwesten - in der Politik und bei den Kassen selber. Die AOK macht nun einen Alternativvorschlag.

Im Streit um die mögliche Öffnung regionaler Kassen für Versicherte aus ganz Deutschland hat die AOK Baden-Württemberg einen eigenen Vorschlag unterbreitet. AOK-Chef Christopher Hermann sprach sich in Stuttgart für regionale Beitragssätze von allen Kassen aus. "Damit könnte jeder Versicherte bei der Kassenwahl Leistung und Preis exakt vergleichen." Die AOK ist mit 4,4 Millionen Versicherten Marktführer im Südwesten.

Hermann sieht regionale Preisgestaltung als zielführende Option

Hermann unterstützte gleichfalls die ablehnende Haltung von Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) zu den Plänen von Spahn. Lucha hatte erklärt: "Warum eine gesetzlich verordnete Gleichmacherei zu einer insgesamt besseren Versorgungsqualität für Patienten oder höheren Wirtschaftlichkeit führen sollte, ist rational nicht nachvollziehbar." Die Versorgung müsse sich auch weiterhin am Patienten und den regionalen Gegebenheiten vor Ort orientierten. Spahn will regionale Begrenzungen streichen, die unter anderem noch für die elf selbstständigen Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) bestehen. Dies soll den Wettbewerb erweitern.

Hermann erklärte weiter, der Schritt hin zu einer "regionalen Preisgestaltung bei allen Krankenkassen" sei eine zielführende Option. "So kommen Versorgungsqualität, Leistungsfähigkeit und Preis dort zusammen, wo sie für Versicherte und Patienten hoch relevant sind: in der Region."

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